In 2019 wurde durch das Büro B.A.S. Kopperschmidt + Moczala, Dortmund, in Zusammenarbeit mit wesentlichen Akteur:innen aus Oeventrop ein städtebaulich-freiraumplanerisches Konzept für den Sportbereich „In den Oeren“ erarbeitet und vom Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt beschlossen (vgl. Beschluss zur Drs. 64/2020).
Dieses Rahmenkonzept wurde in zwei Werkstattgesprächen (Juli und Oktober 2019) erarbeitet. Es stärkt und gestaltet das für das Ortsbild prägende und für das öffentliche Leben wichtige Sport- und Freizeitzentrum attraktiv („Adressbildung“), verbessert die Erreichbarkeit für nichtmotorisierte Verkehre (Rad, zu Fuß gehen), ordnet die derzeitigen und künftigen Nutzungen neu und hebt die landschaftlichen Qualitäten hervor. Dabei sollen das Sicherheitsgefühl und die soziale Kontrolle für alle Besucher:innen verbessert sowie die Erweiterung des Sportangebots (Spiel- und Bewegungsangebote, die auch außerhalb der Vereine nutzbar sind, insbesondere für Kinder, Jugendliche und Familien) in Abstimmung mit dem MASTERPLAN SPORT + BEWEGUNG umgesetzt werden.
Mit dem Beschluss zum städtebaulich-freiraumplanerischen Konzept wurde auch der Weg für einen Förderantrag zur „Aufwertung sowie funktionalen Weiterentwicklung einer Freifläche durch Neugestaltung und Angebotserweiterung“ im Rahmen der Dorferneuerung 2021 geebnet. Dieser wurde im Mai 2021 bewilligt. Bis Ende 2023 konnten die hier beantragten Maßnahmen umgesetzt und eine Förderung von knapp 195.000 Euro (bei Gesamtkosten von rd. 230.000 Euro) abgerufen werden.
Hierzu wurden zunächst die vorhandenen meterhohen Hecken und der Wildwuchs entfernt, um Sichtachsen zu schaffen und damit auch das Sicherheitsgefühl in diesen Bereichen zu erhöhen. Als Treffpunkte wurden Aufenthaltsflächen mit Sitzbänken, Liegebänken und Sitzblöcken in Forum-Optik geschaffen, sodass hier auch Außenveranstaltungen, beispielsweise der Vereine, möglich sind.
Die in wassergebundener Decke angelegten Flächen können als Fahrfläche für Kinderfahrzeuge sowie als Boule-Spielfläche genutzt werden. Eine Calisthenics-Anlage und eine Kletteranlage für Kinder werden durch die Geländemodellierung und den Einbau von Baumstämmen ergänzt, wodurch „kreatives Spielen" gefördert wird.
Bei der Umsetzung der Maßnahmen wurde besonderer Wert auf die Verwendung natürlicher Materialien und heimischer Pflanzen gelegt. Das Oberflächenwasser verbleibt auf dem Gelände, die Pflasterflächen sind fugenoffen und die großen Flächen „wassergebunden" und damit wasserdurchlässig.
Insgesamt wurden 13 Baumarten sowie eine große Anzahl heimischer Sträucher und Wildstauden gepflanzt.
Gefördert wurde die Umsetzung des Projektes durch das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Dorferneuerung 2021.
Aufgrund einer zweiten Förderung des Landes im Rahmen der Struktur- und Dorferneuerung 2025 kann in den kommenden Monaten im Bereich der Tennensportfläche der ehemaligen „Ruhrkampfbahn“ eine Multifunktionsfläche mit Multispielfeld und niedrigschwelligen Angeboten für eine breite Zielgruppe realisiert werden. Ein zuvor gestellter Förderantrag über das Programm „Investitionspakt Sportstätten“ von Bund und Land war hingegen nicht erfolgreich.
Für die geplante Gesamtinvestition von rund 245.000 Euro stehen nun rund 170.000 Euro an Fördermittel zur Verfügung. Damit kann ein weiterer wichtiger Baustein des städtebaulich-freiraumplanerischen Konzeptes realisiert und vereinsungebundene Sport- und Bewegungsaktivitäten ermöglicht werden.
Geplant sind ein multifunktionales Spielfeld für Fußball, Handball und Basketball, die Anlage eines Parcours sowie Bootcamps geplant, die von naturnah bepflanzten Hügeln und einer Blumenwiese flankiert werden.
Mit den Maßnahmen wird den folgenden Themen Rechnung getragen: „Klimaanpassung“ bzw. „Klimafolgenanpassung“ (beispielsweise durch den Schutz vor UV-Strahlung und hohen Temperaturen mittels geeigneter Anpflanzungen und schattenspendender Elemente sowie durch die Verhinderung einer Aufheizung des Areals und insbesondere des Bodens durch die Auswahl des Bodenbelags und der Begrünung), „nachhaltige Bauweise“ (beispielsweise durch die Senkung des Energieverbrauchs und die Stärkung der Kreislaufwirtschaft mittels der Auswahl nachhaltiger Materialien und dem Einsatz geeigneter Technik, insbesondere bei der Beleuchtung) und „Klimaschutz“ (beispielsweise durch die Förderung der natürlichen Kohlenstoffsenke mittels Begrünung und Bepflanzung sowie durch eine extensive Pflege mit dem Ziel der Erhöhung der Biodiversität).
Darüber hinaus erzeugt das Projekt durch die multifunktionale, öffentlich zugängliche und jederzeitige Nutzung der Angebote einen sozialen und gesellschaftlichen Mehrwert. Durch das gemeinsame Spiel von Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Altersgruppen, Herkunft und Fähigkeiten sollen Werte wie Fairplay, Teamarbeit und Respekt vermittelt sowie soziale Kompetenzen gestärkt werden.
Gefördert wird die Umsetzung des Projektes durch das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Struktur- und Dorfentwicklung 2025.
Die im Bereich “In den Oeren” umgesetzten bzw. geplanten Maßnahmen stehen in direktem Zusammenhang mit der Klimaanpassungsstrategie und der Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Arnsberg und leisten einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs - Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen.