Den Beobachtungen der Fachstelle Suchtprävention der Stadt Arnsberg nach, gehört auch in Arnsberg das so genannte Vapen unter Jugendlichen zu einem derzeit allgemein beliebten Trend. Anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai macht die Suchtprävention auf die gesundheitlichen Folgen aufmerksam, die es beim Rauchen von E-Zigaretten vor allem für Jugendliche gibt, die sich noch in der Entwicklung befinden. So beobachtet die Fachstelle mit Sorgen, dass auch bereits 12-Jährige zur E-Zigarette greifen.
Bereits 12-jährige greifen zur E-Zigarette
Dabei steht generell fest: Rauchen gilt nach wie vor als das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko. Allein in Deutschland sterben nach den von der „ginko Stiftung für Prävention“ veröffentlichten Zahlen jährlich rund 127.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums (Quelle: Bundesministerium für Gesundheit). Erfreulich ist, dass die Zigarette in den letzten zwei Jahrzehnten unter Jugendlichen deutlich an Attraktivität verloren hat. In der Drogenaffinitätsstudie 2024 ermittelte das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit BIÖG (vormals BZgA), dass 7,4 Prozent der 12 bis 17-Jährigen zur Zigarette greifen. Zum Vergleich: In 2008 lag der Wert noch bei 20,7 Prozent. Bei den jungen Erwachsenen (18 bis 25 Jahre) bezeichnet sich hingegen rund jede vierte Person (26,3 Prozent) als „Raucher“.
25 Prozent der jungen Erwachsenen rauchen
Wachsende Bedeutung kommt – so die Stiftung – neuen Tabak- und Nikotinprodukten zu, insbesondere E-Zigaretten. Der Konsum von Einweg-E-Zigaretten (so genannter „Vapes“) liegt mit 6,7 Prozent bei den 12- bis 17-Jährigen auf ähnlichem Niveau wie der Zigarettenkonsum. Mehrweg-E-Zigaretten werden von 3,9 Prozent der Jugendlichen dieser Altersstufe konsumiert. Auch in der Gruppe der jungen Erwachsenen spielen E-Zigaretten zunehmend eine Rolle: 12 Prozent nutzen Einweggeräte. So werden Mehrweg-E-Zigaretten von 7,8 Prozent genutzt (Zahlen des BIÖG, 2024).
Süße Aromen mit Gesundheitsrisiken
Bei E-Zigaretten wird ein in der Regel nikotinhaltiges Liquid verdampft. Dabei täuschen farbenfrohe Verpackungen, süße Aromen und ein insgesamt jugendliches Produktdesign schnell darüber hinweg, dass E-Zigaretten Gesundheitsrisiken bergen: Inhaliert wird kein Wasserdampf, sondern ein Gemisch, das krebserregende und anderweitig gesundheitsschädliche Stoffe sowie das Nervengift Nikotin enthält. Nikotin hat ein hohes Suchtpotential. Nutzer:innen von „Vapes“ berichten, dass der Griff zur „Vape“ schnell zum unbewussten Automatismus, zur unbewussten Gewohnheit werden kann und der Überblick über die Häufigkeit des Vapens verschwimmt.
Häufigkeit des Vapens verschwimmt
Mit den neuen E-Produkten bleibt das Thema Nikotinkonsum brandaktuell, bewertet die ginko Stiftung für Prävention. Tabak- und Nikotin stellen in der Regel die ersten Suchtmittel dar, mit denen Jugendliche in Kontakt kommen. Für Minderjährige ist es förderlich, in einem rauchfreien häuslichen Umfeld aufzuwachsen. Denn die elterlichen Vorbilder prägen das spätere Gesundheitsverhalten. Erwachsene Vorbilder in Kitas, Schulen und Jugendeinrichtungen tragen dazu bei, dass ein Leben ohne Qualm die Norm ist. Nikotinfreie Kitas, Schulen und Jugendeinrichtungen tragen maßgeblich zu einem gesunden Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen bei.
Fachstelle informiert über Suchtgefahren
Die Fachstelle Suchtprävention der Stadt Arnsberg informiert über Suchtgefahren besonders für junge Menschen und möchte Eltern für das Thema sensibilisieren. So haben im Februar 15 Mitarbeitende aus der Schulsozialarbeit an einer Schulung der Fachstelle zur so genannten Vape-Check-Tasche teilgenommen. Sie sind nun berechtigt an den von ihnen betreuten Schulen einen 90-minütigen Präventionsworkshop zu E-Zigaretten durchzuführen. In dem Workshop lernen die Schüler:innen unter anderem, welche Inhaltsstoffe und Wirkweisen eine E-Zigarette aufweist, wie diese entsorgt wird bis hin zu den Marketingstrategien als Kaufanreiz für Vapes in den Sozialen Medien. Durch abwechslungsreiche Methoden werden den Schüler:innen die Gefahren des Dampfens vermittelt.
Gefahren des Dampfens
Informationen zum Thema Rauchen/ Dampfen gibt es ganz speziell an einem Informationstand auf dem Familientag des Familienbüros der Stadt Arnsberg am 14. Juni im Binnerfeld. Weiere Informationen sind zudem stets in der Jugendberatung „Haltestelle“ sowie auf der Homepage der Stadt Arnsberg
zu bekommen.
Ansprechpersonen bei der Fachstelle Suchtprävention sind Johanna Kennter, Mail: j.kenter@arnsberg.de, Tel. 02932 201-2205 und Dennis Kieslich, Mail: d.kieslich@arnsberg.de, Tel. 02932 201-1685.