Smartphone, Smart Home, Smart City?

Der digitale Wandel nimmt großen Einfluss auf all unsere Lebens- und Arbeitsbereiche.

Unser Alltag verändert sich dadurch sehr. Anstatt jedoch den technologischen Wandel einfach nur geschehen zu lassen wollen wir in Arnsberg den Wandel gestalten. Das Leitbild der smarten Stadt („Smart City“) beginnt, Realität zu werden. Doch nicht alleine, sondern gemeinsam mit unseren Partnern Bad Berleburg, Menden, Olpe, Soest und der Südwestfalen Agentur. Aber was heißt für uns eigentlich smart?

Vielleicht fragen Sie sich: Warum will Arnsberg Smart City werden? Was habe ich persönlich überhaupt davon?
Wir alle stellen fest: Unsere Welt verändert sich rasant. Wie bremsen wir den Klimawandel? Wie gelingen Verkehrs- und Energiewende? Was tun wir gegen die zunehmend ungleiche Verteilung von Vermögen? Wie bewältigen wir die Corona-Pandemie? Wie gestalten wir Migration? Wie stärken wir die Demokratie?

Klar ist: Wir müssen uns diesen großen Fragen stellen und sie in unserer Stadt beantworten: Wie soll Arnsberg 2030 aussehen? Wofür steht Arnsberg? Welche Jobs gibt es hier in Zukunft – und wie begeistern wir unsere Jugend dafür? Wie kommen meine Kinder von Voßwinkel nach Bruchhausen? Wo kann ich nachhaltig einkaufen? Brauchen wir in der Neheimer Innenstadt mehr WLAN? Oder geht bald alles über Mobilfunk?

Nur wenn wir in Arnsberg auf diese Herausforderungen mit intelligenten, lokalen und regionalen Lösungen und Antworten reagieren, gelingt es uns, unsere Stadt fit für die Zukunft zu machen und unsere Lebensqualität langfristig zu sichern. Dafür braucht es eine Strategie und viele kluge Projekte, mit denen wir ausprobieren können, was uns weiterbringt und was nicht.

Und was heißt jetzt smart?
Wörtlich übersetzt bedeutet es soviel wie: intelligent, klug, pfiffig oder raffiniert. Smart meint zum einen, dass wir bei unserer Suche nach Lösungen immer berücksichtigen, welche Chancen technische und soziale Innovationen bieten. Das können smarte Häuser und Wohnungen sein, die intelligent mit dem Stromnetz verbunden sind und dadurch Energie sparen. Oder neue Formen der Mobilität, wie autonomes Fahren oder Bike Sharing. Oder schnelle Internetverbindungen in allen Ecken der Stadt. Oder einfach zu bedienende Online-Plattformen und Apps, die das soziale Miteinander verbessern und gesellschaftliches Engagement fördern. Oder smarte Straßenlaternen, oder virtuelle Realitäten, oder oder oder…

Smart heißt aber auch, dass wir immer überlegen, welche Grenzen wir bspw. künstlichen Intelligenzen und Datenplattformen setzen wollen; und, dass wir nicht zu sehr von der Infrastruktur und der Technologie her denken dürfen. Nich alles was technisch machbar ist muss für uns sinnvoll sein. Städte sind für Menschen da. Und daher können Städte auch nur so smart sein, wie ihre Bewohner*innen.

Die bessere Frage ist also: Wer ist smart? Aus unserer Sicht sind alle smart, die die richtigen Fragen stellen, die zuhören, die Probleme in ihrer Stadt erkennen und lösen wollen. Menschen, die dafür um die Ecke denken und bereit sind, mutig Neues auszuprobieren. Menschen, die Technologie in den Dienst von Mensch und Umwelt stellen, die sich mit der Digitalisierung auskennen und keine Angst vor ihr haben, die alle berücksichtigen und Vielfalt und Inklusion schätzen – kurz: alle, denen Arnsberg am Herzen liegt und die mithelfen, dass es noch lebenswerter wird.

Diese Menschen und ihre Ideen suchen wir im Projekt "Smart City Arnsberg". Jetzt kommen Sie ins Spiel! Bei der Entwicklung unserer Smart City Strategie, die maßgeblich auf unserer bestehenden Nachhaltigkeitsstrategie aufbaut, wollen wir Sie, die Bürgerinnen und Bürger Arnsbergs, nicht erst nach Beschluss vor vollendete Tatsachen stellen. Stattdessen wollen wir Sie in Form von smarten Beteiligungsformaten bereits in den Entstehungsprozess einbinden und Sie dazu aufrufen, die Zukunft Arnsbergs aktiv mitzugestalten.

Projekte

Mit der Regionalen Datenplattform verfolgt das Projektkonsortium bereits seit Projektstart eine gemeinsame tech- nologische Grundlage, auf welcher künftige Smart-City-Lösungen aufsetzen sollen. Ihre Technologie wird als Gehirn einer Smart City verstanden. Schon früh wurde im Verbund erkannt, dass die Kompatibilität neu entwickelter Technologien erreicht und dabei einer technologischen Verinselung entgegengewirkt werden sollte. Dieser Herausforderung wird kollaborativ und mit einem geteilten Open-Source-Grundsatz begegnet. Im Ergebnis werden die fünf Pionierkommunen eine offene Datenplattform-Basistechnologie für die gesamte Region Südwestfalen etablieren. Die gemeinschaftliche Plattformarchitektur stellt im Kern einen Schnittstellenstandard her, der – bekannt als FIWARE Context Broker – zudem der DIN-Norm für Datenplattform-Basisarchitekturen entspricht und dadurch weltweite Kompatibilität herstellt.

Die Regionale Datenplattform soll 2023 in Betrieb genommen werden und eine Anwendungsumgebung für offene Daten ermöglichen. Daran anknüpfend sollen im Modellprojekt und darüber hinaus weitere (regionale) Anwendungsfälle, insbesondere Maßnahmen Nr. 02 und 03, auf dieser Plattform aufsetzen und untereinander tauschbar sein. Die Maßnahme trägt zum kommunalpolitischen Diskurs der Datensouveränität bei und berücksichtigt laufend weitere Städte und Gemeinden. Zur Verstetigung der Maßnahme wird auf Skalierungseffekte in Zusammenarbeit mit dem kommunalen Rechendienstleister Südwestfalen-IT (SIT) hingewirkt. Dadurch entsteht ein Marktplatz für Daten und Anwendungsfälle, der in der Region und darüber hinaus bereitgestellt wird. Beispiele für Anwendungsfälle sind: smartes Parken, Demografie-Dashboard.

Die Offene Regionale Datenplattform wird als Innovationsinstrument verstanden, das u. a. durch den Open-Data-Ansatz und den Anwendungsfall Open-Data-Portal zu Steigerungen von Effizienz und Transparenz in der Verwaltung beitragen soll. Grundsätzlich ermöglicht die Maßnahme eine Auseinandersetzung mit den Themen der Datenhoheit und -sicherheit (IT-Sicherheit) und trägt zur Herausbildung digitaler Kompetenzen in der Region bei. Ferner sollen durch die Basistechnologie regionale Wertschöpfungen möglich werden. Gleichzeitig sichert die Maßnahme, über die Einbettung von Standards und kontinuierliche Vernetzung mit weiteren Projekten, die Interoperabilität von Südwestfalen-Lösungen mit weiteren Smart-City-Entwicklungen in Deutschland und Europa.

Die Welt wird immer komplexer. Es wird zunehmend schwieriger, Zusammenhänge und Abhängigkeiten des Systems Stadt zu erkennen und abzuschätzen. Der digitale Zwilling erlaubt durch das Sichtbarmachen von vernetzten Daten den Gewinn neuer Informationen. Dies reicht von einzelnen Auswertungen und geht über die Erstellung komplexer Modelle bis hin zu Simulationen (Predictive Analytics). Derzeit befinden sich die kommunalen Daten in einzelnen Datensilos. Eine gemeinsame Darstellung b.z.w. das Erkennen von Zusammenhängen ist nicht oder nur kaum möglich. Als virtuelles Abbild der Realität, in diesem Fall der Smart Cities in Südwestfalen, wird ein digitaler Zwilling erstellt. Sämtliche verfügbaren Informationen wie etwa geografische Daten, Echtzeitdaten oder Statistiken können in diesem digitalen Abbild der Stadt dargestellt werden. Dies ermöglicht bessere Entscheidungen, Liveinformationen für Bürger:innen und Prävention z. B. bei Verkehrs- und Klimaschutz. Diese grafische Infrastruktur baut auf der Offenen Regionalen Datenplattform auf. Digitale Zwillinge können das gesamte Stadtgebiet abbilden, so z. B. auch landwirtschaftliche Flächen oder Waldgebite. Vorhandene Satellitendaten, georeferenzierte Sensordaten und Klimamodelle können in den Digitalen Zwilling als modernes Planungswerkzeug und Informationsdrehscheibe integriert werden. Sektorübergreifend können somit Informationen z. B. zu Demografie, Klima und Verkehr dargestellt werden. Ziel ist, Entscheidungen auf Basis konkreter Daten zu treffen (Data Driven Decision Making) – und nicht basierend auf gefühlten Wahrheiten. Bei einer digitalen Straßenzustandserfassung z. B. ermöglicht die Datenauswertung beispielsweise genaue Sanierungsplanung.

Der Zustand des heimischen Waldes in den Smart Cities in Südwestfalen ist desolat. In einem Waldmonitor können Befliegungs-, Satellitendaten-, Sensordaten etc. eine dreidimensionale Darstellung des heimischen Walds ermöglichen. Biomasseverluste, Trockenstress, Artenvielfalt und andere Parameter geben ein genaues Bild über den Gesundheitszustand der heimischen Wälder. Angepasste Waldbewirtschaftungsmodelle können implementiert werden. Die Daten helfen überdies bei der Quantifizierung der Ökosystemleistungen des Waldes.

Die Stadtportale bilden die digitale Smart-City-Schnittstelle zwischen den Menschen und den Verwaltungen in der Region Südwestfalen. Sie fungieren als Informations-, Kommunikations- und Servicekanäle, mit denen sich Erledigungen vornehmen lassen, die offen für unterschiedliche Stakeholder:innen sind und die Angebote, Daten und Akteur:innengruppen vernetzen. Dabei setzen die Stadtportale auf ein innovatives Softwaredesign, das Inklusion und Klimafreundlichkeit priorisiert. Die in Arnsberg, Bad Berleburg, Olpe und Soest dezentral entwickelten Bausteine bestehen aus digitalen Tools wie Apps und Softwareschnittstellen aber und aus physischer Infrastruktur wie Self Serviceterminals. Interoperabilität und die Möglichkeit einer Integration in die Offene Regionale Datenplattform werden bei allen Entwicklungen mitgedacht. Ziel von Stadtportalen ist zum einen die praktische Erkundung, wie sich die digitale Welt mit dem analogen Raum verbinden lässt und wie diese neuen digitalen öffentlichen Räume zum „guten Leben“ für alle beitragen können. Zum anderen sollen die unterschiedlichen Bausteine zeigen, was es braucht, um die Region Südwestfalen aus einem Guss erleben zu können. Die Maßnahme möchte daher über den Test der verschiedenen digitalen und analogen Tools die Kernfunktionen für ein zentrales Südwestfalen-Portal identifizieren und für dieses ein Umsetzungsmodell liefern

Partizipation und Transparenz rücken immer mehr in den Fokus einer smarten und integrativen Stadtentwicklung und Stadtplanung. Dafür müssen neue Wege und digitale Formate für Bürger:innenbeteiligungen geschaffen werden, welche parallel zu den existierenden analogen Formaten eingesetzt werden. Mit dieser Maßnahme wird der transparente Austausch zwischen Verwaltung, Bürger:innen und Politik verbessert. Alle Gruppen der Bevölkerung sollen adressiert und eingebunden werden, um auf Basis interaktiver Beteiligungsformate Beiträge zur (digitalen) Stadtentwicklung einbringen zu können und selbst organisierend an Projekten oder anderen Aktivitäten mitzuwirken. Die so geschaffenen digitalen Beteiligungsplattformen und -formate sollen bestehende analoge Angebote mit dem Ziel der Entstehung einer umfassenden hybriden Beteiligungs- und Partizipationskultur ergänzen.


In Arnsberg wird mit beteiligung.arnsberg.de auf die Open-Source Onlinebeteiligungsplattform Adhocracy+ gesetzt.
Hierüber laufen Ideenwettbewerbe, Umfragen, Debatten, interaktive Veranstaltungen usw. ab.

Weitere Informationen dazu finden Sie unter: adhocracy.plus/stadt-arnsberg/

Um die smarte Stadt der Zukunft zu entwickeln, müssen Städte in Südwestfalen umfassende Transformationsprozesse einleiten. Bei den wichtigen Zukunftsthemen (Klimawandel, Digitalisierung, Mobilitätswende, demografischer Wandel) braucht es die Menschen vor Ort, die mitanpacken und ihre Kompetenzen einbringen. Die SWF-Labore wollen in vier Kommunen offene Lern- und Begegnungsorte schaffen, in denen alle Akteur:innen, die am Wandel mitwirken wollen (Bürger:innen, Unternehmen, Vereine, Verwaltung), auf Augenhöhe zusammenkommen können. Diese Räume fungieren als Thinktanks und Do-Tanks, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen permanent untereinander austauschen und sich dadurch gegenseitig verstärken.

Die SWF-Labore wollen insbesondere damit experimentieren, wie digitale Methoden und Werkzeuge dabei unterstützen können, Wandlungsprozesse einzuleiten und zu begleiten. Das Themenspektrum reicht dabei von Hackathons über Smartphone-Trainings bis hin zu Impulsvorträgen zu bspw. künstlicher Intelligenz. Ein gemeinsam gestaltetes mobiles Labor bildet das physische Bindeglied zwischen den vier kommunalen Instanzen der SWF-Labore. Es tourt durch Südwestfalen und kann perspektivisch auch von anderen Kommunen gebucht werden. So wirkt es als Multiplikator für die gesamte Region. Die Inhalte kommen aus den unterschiedlichen Ausprägungen der vier kommunalen Labore. Das mobile Labor soll durch diverse Iterationen und Anreicherungen über die Projektlaufzeit hinweg wachsen und sich permanent weiterentwickeln.

Was genau das Arnsberger Stadtlabor freiRAUM ausmacht, finden Sie unter www.arnsberg.de/freiraum. Hier ist auch das aktuelle Veranstaltungsangebot zu finden.

Die New-Work-Labore und -Experimentierumgebungen bieten den Rahmen und Raum für neue Arbeits- bzw. Arbeitsplatzkonzepte. Möglichkeiten von vernetzten IT-Infrastrukturen in modernen Officesystemen, die effiziente Kommunikation ermöglichen, gewinnen an Bedeutung. Dafür sind moderne Arbeitsplatzlösungen erforderlich. Von effizienteren Verwaltungsprozessen profitiert letztlich die gesamte Stadtgesellschaft. In Südwestfalen werden an drei Orten neue Formen des virtuellen Arbeitens sowie Kreativtechniken erprobt. Die Labore und Experimentierumgebungen dienen als räumliche Kulisse, die andere Formen der Arbeit und Zusammenarbeit ermöglicht. Sie bieten Raum für zwanglosen Austausch und Ideen. Mit New Work entsteht die angesprochene Kulisse, in welcher zunächst die Transformation (bspw. durch agile Methoden) in Verwaltungen getestet wird, um später in weitere Arbeitsumfelder übernommen zu werden. Durch die Nutzung von agilen Methoden (z. B. Design-
Thinking) soll erprobt werden, wie Nutzer:innenfeedback, Beteiligung und User-Testing dazu beitragen, passendere Prozesse und Services für die Allgemeinheit anbieten zu können.


In Arnsberg soll das New-Work-Labor als Möglichkeitsraum für kreative Entfaltung entstehen. Als Ort, an dem Maß-
nahmen zur Personalentwicklung gedacht und getestet werden können, wird der Raum gemeinsam konzipiert und ein-
gerichtet.

Demografischer Wandel, Fachkräftemangel im medizinischen und pflegerischen Bereich sowie Schnittstellenproblematiken zwischen einzelnen Versorgungsbereichen stellen alle Kommunen in ländlichen Regionen vor die Herausforderung, in Zukunft eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung sicherstellen zu müssen. Um dieser Situation aktiv zu begegnen, sollen bestehende technologiegestützte Versorgungskonzepte unter den Bedingungen von ländlichen Räumen geprüft werden. Ziel ist es, für die Zukunft tragfähige Lösungen in der Gesundheitsversorgung auszuloten, eine Vernetzung mit Akteur:innen des Gesundheitssektors zu erreichen und die gewonnenen Erkenntnisse überregional zu teilen. Gleichzeitig soll die psychische Gesundheit von Mitarbeitenden und Beschäftigten der Verwaltung gestärkt und präventiv gefördert werden, um einer immer größer werdenden psychischen Belastung und damit einhergehenden Krankheitsbildern vorzubeugen. Digitale Tools bieten ortsungebundene und vor allem anonyme Lösungen und Hilfsangebote, die zudem dazu beitragen, die Akzeptanz von digitalen Gesundheitslösungen (sog. E-Health-Anwendungen) auch in weiteren Sektoren zu steigern.


In Arnsberg wird eine digitale Plattform für Mitarbeitende und Führungskräfte zur Unterstützung der mentalen Gesundheit verfolgt. Das Projekt "Evermood" soll die Mitarbeitenden mit neuen technischen Möglichkeiten der Beratung und Wissensvermittlung in die digitale Zukunft begleiten und so stärken

Um die smarte Stadt der Zukunft zu entwickeln, müssen Städte in Südwestfalen umfassende Transformationsprozesse einleiten und Digitalisierung und Technologie als Werkzeug nutzen. Der rasante technologische Wandel und die immer kürzer werdenden Innovationszyklen sorgen dafür, dass sich viele Menschen von der Digitalisierung abgehängt fühlen. Diesem Problem (VUCA* als Stichwort) soll mit dieser Maßnahme entgegengewirkt werden, sodass den Menschen in Südwestfalen die Werkzeuge an die Hand gegeben werden, um sich im Dschungel der digitalen Transformation zurechtzufinden. Das Projekt bündelt verschiedene Einzelmaßnahmen, die den digitalen Kompetenzaufbau fördern und Maßnahmen zum lebenslangen Lernen für die Stadtgesellschaft online und offl ine zugänglich machen. Das Themenspektrum umfasst dabei technische sowie soziale Innovationen ebenso wie Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitsaspekte und befähigt Stadtbewohner:innen mittelbar, an neuen Partizipationsmethoden mitzuwirken. Südwestfalen wird dabei zur „360-Grad-Lernplattform“ von Zukunftsthemen und Digitalkompetenzen, indem es diese online und offline fördert. Die Förderung eines generationsübergreifenden Kompetenzaufbaus ist ein wesentlicher Bestandteil
für die Resilienz von Südwestfalen. Eine wichtige weitere Facette ist das Mitgestalten auf Augenhöhe. Der partizipative Prozess hin zur Smart City wird qualitativ hochwertiger, wenn die Stadtgesellschaft befähigt wird und sich mit Technologien und Trends auskennt. Die Maßnahme weist eine Überschneidung mit den Stadtlaboren auf.
*Akronym für: Volatility, Uncertainty, Complexity und Ambiguity

Die Smart Cities in Südwestfalen richten sich nachhaltig aus. Dazu gehören selbstverständlich auch Umweltbildungsorte und -angebote, die dazu dienen, die Wahrung der natürlichen Ressourcen zu vermitteln. Hier eignen sich zunehmend auch digitale Angebote und Formate, die außerschulische Lernorte oder Naturschutzzentren ergänzen und bereichern. Es können zum Beispiel Augmented-Reality-Inhalte in die Natur projiziert werden. So können mithilfe des Smartphones oder Tablets zusätzliche – auch bewegte – Informationen, Spiele oder Animationen vor Ort das Bildungserlebnis erweitern. Darüber hinaus optimieren Technologien wie Virtual Reality, Webinare oder Displays die didaktischen Möglichkeiten. Die Projektpartner:innen tauschen sich über die unterschiedlichen Technologien, Ideen und Ansätze intensiv aus und testen gemeinsam vielversprechende Ansätze.

Ein smarter Lehrpfad auf dem Gelände des ehemaligen Segelflugplatzes in Alt-Arnsberg vermittelt die Besonderheit der schutzwürdigen Magerwiesen, ist angereichert um Infovideos, Augmented Reality oder eine virtuelle Schnitzeljagd. Im offenen Gemeinschaftsgarten wiederum werden öffentlich nutzbare Beete angelegt und Workshops zu gärtnerischen und kulinarischen Themen veranstaltet. Im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung geht es um naturnahes Gärtnern, Permakultur, Sortenvielfalt oder um bienenfreundliche Gartengestaltung. How-to-Videos vermitteln heimisches Wissen auch online und barrierearm.

Während der Corona-Pandemie haben das Vereinswesen und viele Ehrenamtsstrukturen stark gelitten. Als Ziel einer smarten Region müssen diese bestehenden Strukturen und das etablierte „Ökosystem“ wieder angereichert und unterstützt werden, sodass diese noch mehr Wirkung entfalten können. Die Unterstützung der städtischen Gemeinschaft mittels Ehrenamt hat gerade in ländlichen Regionen eine große Bedeutung und lange Tradition. Bei all diesen Transformationen/Zukunftsthemen braucht es die Menschen vor Ort, die mitanpacken und ihre Kompetenzen einbringen. Das stark etablierte Vereinswesen ist eine wichtige Akteur:innengruppe bei der Zukunftsgestaltung. In verschiedenen Einzelbausteinen sollen Werkzeugkästen entstehen, welche das Ehrenamt erleichtern, Bedürfnisse und Angebote besser zusammenbringen und durch digitale Räume ergänzen. Durch integrierte Plattformen werden bestehende Strukturen um einen digitalen-Part ergänzt. So können unter anderem Onlinetreffen, ein Dateimanagement sowie eine Terminsynchronisation zwischen den Akteur:innen ermöglicht werden. Ziel ist es, die Gemeinschaft zu stärken und einen barrierefreien Zugang zur vielfältigen Vereinslandschaft bereitzustellen. Durch die neuen digitalen Angebote sollen die Ausübung des Ehrenamts erleichtert und eine bessere Vernetzung zwischen Angeboten und Suchenden angestrebt werden.

Alle Kommunen in Südwestfalen müssen sich den Herausforderungen zum Schutz der natürlichen Umweltressourcen durch Förderung des Klimaschutzes und Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Rahmen der Stadtentwicklung stellen.


Die 5 für Südwestfalen verfolgen den Weg, Kompetenzen als klimaangepasste Kommunen weiter aufzubauen und in der Verwaltung zu bündeln, um so passende Lösungen für die Bedarfe vor Ort zu schaffen und um die öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema zu verstärken. Mit dem Einsatz von modernen Technologien und in Übereinstimmung mit den Strategien des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen als (Klimaneutrale Verwaltung 2030) werden im Konsortium Lösungen für eine klima- und bürger:innenfreundliche Kommune erprobt.


Smarte, intelligente Straßenbeleuchtung:
Moderne Lichtsysteme im öffentlichen Raum sind in der Lage, verschiedene Funktionen zu übernehmen. So können
Unterführungen, öffentliche Plätze oder Gebäude bedarfs- und situationsgerecht ausgeleuchtet werden. Neben einer
effizienten Lichtsteuerung für eine klimafreundliche, anpassbare und intelligente Straßenbeleuchtung können auch
weitere smarte Lösungen eingebunden werden:
• WLAN, LORA, Mobilfunk
• Lichtinszenierung
• Kameras, Displays, Lautsprecher, Mikrofone
• Ladefunktion z. B. für Handys, Fahrräder, E-Autos/E-Fahrräder
• Sensorik z. B. für Verkehrsfluss, Wetter oder Helligkeitssteuerung

Mobilität ist ein Grundbedürfnis der Menschen. Im teilweise sehr ländlich geprägten Südwestfalen ist der motorisierte Individualverkehr (MIV) das Mittel der Wahl und fester Bestandteil der Mobilität im Alltag. Im Sinne einer nachhaltigen Mobilitätswende braucht es clevere Ergänzungen und passende Mobilitätsangebote. Die Einzelmaßnahme bündelt verschiedene Bausteine mit dem Anspruch auf Verwirklichung von umweltnachhaltigen Mobilitätslösungen, die durch moderne Technologien unterstützt werden und den MIV ergänzen. Damit verfolgen die Pionierkommunen verschiedene aufeinander abgestimmte Maßnahmen zur Förderung von Nahmobilität mit einer Verkehrsverlagerung hin zu nachhaltigeren Fortbewegungsmitteln. Die Besonderheit besteht darin, dass sowohl Lösungen für den ländlichen als auch für den urbanen Raum erprobt werden. Durch den Einsatz neuer Technologien sollen umweltfreundliche Mobilität gefördert, Emissionen reduziert und Dörfer angebunden werden. Das Themenspektrum umfasst dabei technische Innovationen ebenso wie Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitsaspekte und reicht von smarten Mobilstationen und Fahrradparkhäusern über vernetzte Mobilitätsinfrastruktur bis hin zu Mitfahrbänken. Südwestfalen wird dabei durch die Erhebung von Daten dazu befähigt, nachhaltige und intelligente Entscheidungen im Sinne eines neu entwickelten smarten Mobilitätsmanagements zu treffen und damit die Potenziale der Offenen Regionalen Datenplattform zu nutzen.

Die Maßnahme Nachhaltiger Konsum will an zwei Orten in Südwestfalen untersuchen, wie durch neue Konsumkonzepte nachhaltigere und resilientere (Innen-)Städte entstehen können. Die Maßnahme reagiert damit auf die Notwendigkeit, Kreislaufwirtschafts- und Sharingsysteme stärker auszubauen. Auch bei immer mehr Menschen steigt das Bewusstsein dafür, wie wichtig umwelt- und ressourcenbewusster Konsum ist – ein Bedarf, den die meisten über die derzeitige Einzelhandelsstruktur in der Region nicht gut decken können. Daher bestellen Konsument:innen verstärkt online. Durch den Onlinehandel sehen sich die Städte in Südwestfalen allerdings wiederum konfrontiert mit zunehmendem Leerstand in den Innenstädten und mit täglich mehr Lieferfahrzeugen, die die Straßen verstopfen.


Arnsberg und Soest untersuchen mit der Maßnahme Nachhaltiger Konsum unterschiedliche Aspekte dieses Spannungsverhältnisses und erproben Lösungen. Diese bestehen darin, lokale Wertschöpfungsketten mit innovativen und klimafreundlichen Konzepten analog und digital zu stärken. Dafür soll in Arnsberg mit dem Upcycling- und Recyclingkaufhaus ein zentral gelegenes Zentrum für nachhaltigen Konsum entstehen. Durch die Maßnahme werden konkrete Klimaziele adressiert und Verkehrsabläufe optimiert. Gleichzeitig leistet die Maßnahme einen Beitrag zur regionalen Innovations- und Wirtschaftsförderung und zur lokalen Wissens- und Wert-schöpfung. Sie berücksichtigt Stadtumbaupotenziale und schafft über die Kooperation von Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung neue Innovationsräume.