Die Kommunikation zwischen der Leitstelle Hochsauerland, die unsere Einsatzkräfte alarmiert und mit wichtigen Informationen versorgt, sowie die Verständigung der Einsatzkräfte untereinander an der Einsatzstelle, ist von entscheidender Bedeutung für einen erfolgreichen Einsatzablauf. Um eine sichere Kommunikation auch über größere Entfernungen hinweg zu gewährleisten, stehen der Feuerwehr und dem Rettungsdienst digitale Funkgeräte zur Verfügung. Die richtige Bedienung dieser Geräte sowie das korrekte Verhalten im Funkverkehr erlernen die Einsatzkräfte im sogenannten Sprechfunkerlehrgang.
Alle Geräte, die der Kommunikation und Alarmierung der Einsatzkräfte dienen, werden durch die Funkwerkstatt betreut. Diese hat ihren Sitz an der Feuerwache Arnsberg und wird durch hauptamtliche Einsatzkräfte betreut. Zu den Aufgaben der Funkwerkstatt zählen die Wartung, Prüfung und Reparatur von Handfunkgeräten (HRT), Fahrzeugfunkgeräten (MRT) sowie der digitalen Funkmeldeempfänger (DME), mit denen jede Einsatzkraft im Alarmfall alarmiert wird.
Fahrzeugfunkgeräte (MRT)
Jedes Feuerwehrfahrzeug sowie jedes Einsatzmittel des Rettungsdienstes verfügt über ein fest eingebautes Funkgerät. Dieses ist über eine sogenannte Opta (operativ-taktische Adresse) eindeutig in der Leitstelle hinterlegt. Jede Opta wird kreisweit nur einmal vergeben, sodass die Leitstelle jederzeit nachvollziehen kann, welches Fahrzeug gerade über Funk kommuniziert.
Über die Fahrzeugfunkgeräte erfolgt der direkte Kontakt zwischen Einsatzfahrzeug und Leitstelle, um Informationen zum laufenden Einsatz zu erhalten oder Rückmeldungen zu geben. Ebenso können die Einsatzfahrzeuge untereinander kommunizieren. Neben der Leitstelle nutzen auch alle weiteren Hilfsorganisationen des Hochsauerlandkreises diese Funk-Rufgruppe. Aufgrund der Vielzahl an Teilnehmern ist eine konsequente Funkdisziplin hier besonders wichtig.
Um den Funkverkehr möglichst kurz und übersichtlich zu halten, wird ein Status-System verwendet. Über das Drücken einer Status-Taste können Einsatzkräfte der Leitstelle wichtige Informationen übermitteln, ohne einen gesprochenen Funkspruch abzusetzen.
Folgende Statusmeldungen stehen zur Verfügung:
Aufbau einer Opta (operativ-taktische Adresse):
Organisation – Stadt – Standort – Rettungsmittel – Kennung
Beispiel:
Drehleiter der Hauptwache Neheim → Florian Arnsberg 1 – DLK 23 – 1
Insgesamt betreut die Funkwerkstatt derzeit 73 Fahrzeugfunkgeräte bei der Feuerwehr sowie sieben Fahrzeugfunkgeräte im Rettungsdienst.
Handfunkgeräte (HRT)
Für die Kommunikation der Einsatzkräfte untereinander an der Einsatzstelle hält die Feuerwehr Arnsberg rund 300 mobile Handfunkgeräte der Marke Sepura vor. Diese sind auf den Einsatzfahrzeugen verlastet und ermöglichen – je nach Umgebung – eine Funkreichweite von bis zu 500 Metern.
Die Handfunkgeräte können verschiedenen Rufgruppen zugeordnet werden. Dadurch lassen sich bei größeren Einsatzlagen sogenannte Einsatzabschnitte bilden. Jeder Abschnitt erhält eine eigene Rufgruppe, sodass die Kommunikation innerhalb des Abschnitts erfolgt, ohne andere Bereiche zu stören.
Besonders wichtig sind die Handfunkgeräte auch im Atemschutzeinsatz. Sie stellen die Verbindung zwischen Angriffstrupp und Gruppenführer sicher. So kann der Angriffstrupp wichtige Informationen über die Lage, Gefahren oder den eigenen Standort weitergeben. Sollte die Funkverbindung zum Angriffstrupp abbrechen, wird umgehend der Sicherheitstrupp eingesetzt.
Digitale Funkmeldeempfänger (DME)
Seit Januar 2024 ist die frühere Sirenenalarmierung der Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen außer Betrieb. Sie wurde durch einen Erlass des Innenministeriums abgeschafft. Die Alarmierung der Einsatzkräfte erfolgt seitdem ausschließlich über digitale Funkmeldeempfänger der Marke Swissphone x35.
Die Funkmeldeempfänger werden am Gürtel getragen und können von der Leitstelle des Hochsauerlandkreises ausgelöst werden. Innerhalb der einzelnen Einheiten sind sogenannte RICs (Rufidentifikationscodes) hinterlegt. So kann – abhängig vom Alarmstichwort – gezielt nur ein Teil der Einsatzkräfte alarmiert werden.
Bei einer Alarmierung wird der Einsatz direkt als Klartext auf dem Display angezeigt. Dieser enthält unter anderem das Alarmstichwort, die Einsatzadresse sowie weitere relevante Informationen. Dadurch wissen die Einsatzkräfte sofort, um welche Art von Einsatz es sich handelt.
Insgesamt betreibt die Funkwerkstatt knapp 600 digitale Funkmeldeempfänger.
Zusätzliche Alarmierung per Smartphone
Durch den Wegfall der Sirenenalarmierung hat die Feuerwehr Arnsberg ergänzend eine Smartphone-Alarmierung eingeführt, um ein zweites, unabhängiges Alarmierungssystem vorzuhalten. So ist eine zuverlässige Alarmierung der Einsatzkräfte jederzeit gewährleistet.
Über die App „Alamos“ werden die Einsatzkräfte parallel zur Melderalarmierung informiert. Auch hier erhalten sie sofort alle wichtigen Einsatzinformationen und können zusätzlich eine Rückmeldung geben, ob sie zum Gerätehaus ausrücken oder nicht. Der Einsatzleiter kann diese Rückmeldungen direkt auf dem Einsatz-Tablet einsehen und frühzeitig erkennen, wie viele Einsatzkräfte mit welchen Qualifikationen verfügbar sind. So kann bei Bedarf rechtzeitig weitere Unterstützung alarmiert werden.