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Neues Lichtkonzept für den Glockenturm funktioniert mit Rücksicht auf die Natur - Bürgermeister Ralf Paul Bittner übergibt neues Lichtkonzept mit Lichtkünstler Herbert Cybulska

Der Glockenturm erstrahlt jetzt in einer neuen Beleuchtung. Bürgermeister Ralf Paul Bittner hat jüngst zusammen mit dem Licht-Künstler Herbert Cybulska aus Frankfurt das neue Lichtkonzept am Glockenturm vorgestellt und der anwesenden Öffentlichkeit übergeben.

Der Glockenturm in Arnsberg glänzt mit seinem neuen Lichtkonzept. Endlich, mögen einige sagen, war doch die Umsetzung der Pläne eines Frankfurter Büros eine längerfristige Herausforderung. Bereits im Mai 2017 hatten „Cybulska + Partners Lighting Solutions“, Frankfurt, sein Konzept für das Wahrzeichen des Stadtteils den Zuschlag bekommen und im Beirat für Stadtgestaltung vorgestellt. Am heutigen Tage, Montag, 2. August 2021, wurde das Konzept noch einmal vom Lichtkünstler Herbert Cybulska persönlich vor Ort vorgestellt und durch den Bürgermeister der Stadt Arnsberg, Ralf Paul Bittner, der Öffentlichkeit übergeben.

Lichtkonzept übergeben

„Das Konzept sieht vor den Glockenturm und die Stadtkapelle in ihrer Silhouette zu betonen und so in ein sanftes Licht zu tauchen“, beschreibt Herbert Cybulska. Die inszenierte Turmspitze kann in ihren einzelnen Segmenten unterschiedlich betont werden, so dass über ein dosierbares Lichtspiel eine hohe Fernwirkung entsteht. Historische Architekturelemente in der Umgebung werden im Nachtbild fein abgestimmt akzentuiert. In diesem Zug wurde auch die vorhandene Beleuchtung der Glockenturm-Durchfahrt mit einer neuen Technik ausgestattet. Die Umsetzung der Beleuchtung am Glockenturm selbst konnte erst im Oktober 2019 begonnen werden. Sie wurde nach einer erneuten Ausschreibung Ende 2020 an die Fa. „Lightlive“ aus Köln vergeben, die das Projekt bis zur Finalisierung im Frühjahr 2021 begleitete.

 

Um das spezielle Lichtkonzept zur Betonung des Glockenturms bis in die Spitze umzusetzen, wurden von der Fachfirma Spezial-Objektive für die Projektoren verbaut, die die gewünschte Beleuchtung darstellen können. Diese so genannten Gobos sind so bedampft, dass das Licht der Scheinwerfer nur an die gewünschten Stellen projiziert wird. In einem speziellen Verfahren wurden „Gobos“ gefertigt, die wie ein Dia das Licht exakt auf den Turm begrenzen, was in mehreren Anläufen immer wieder optimiert werden musste. Die Nistplätze für Falken wurden dabei exakt ausgeschnitten.

Beleuchtungskonzept für Arnsberger Wahrzeichen

Zusammen mit einer dann nötigen abschließenden Softwareprogrammierung der Leuchten konnte das Beleuchtungskonzept für das Wahrzeichen von Arnsberg abgeschlossen werden. Die Beleuchtung des Turmschaftes wurde mit Projektoren umgesetzt, die exakt den Turm beleuchten und keinen Meter mehr. Die Anordnung der Gebäude um den Turm herum gab die möglichen Positionen dieser speziellen Scheinwerfer vor.

 

Mit der Idee des Lichtkünstlers Herbert Cybulska war es das Ziel der neuen Beleuchtung, den eigentlichen Glockenturm umweltverträglich in Szene zu setzen und nur wenig Störeinflüsse auf die Tierwelt zu haben: Möglichst kein Licht sollte in den Nachthimmel streuen, die Turmfalken und andere Nachttiere nicht irritiert, aber der Turm weithin sichtbar sein. Den Ansprüchen der Rücksichtnahme auf die Natur folgt die technische Umsetzung der Glockenturm-Beleuchtung. Am Turmhelm wurden durch einen Fassadenkletterer 40 kleine Sonderleuchten montiert, die den Schieferbelag mit einem Streiflicht aufhellen. Die Optiken sind so gewählt, dass so gut wie kein Nebenlicht in den Nachthimmel gestreut wird. Die Lichtfarben sind von der Manufaktur, die diese Leuchten für Arnsberg maßgeschneidert hat nach Proben mit der Stadt und dem Lichtplaner exakt auf das Grau der Schieferziegel abgestimmt worden. Es gib einen wärmeren und einen kühleren Ton – beide sind aber so gewählt, dass die Eigenfarbe des Schiefers auch nachts zur Geltung kommt. Zudem wurden die Betriebszeiten für die Beleuchtung angepasst: „Nachts um 24 Uhr wird abgeschaltet – mit Rücksicht auf die nächtliche Fauna - es sei denn, es gibt was zu feiern, dann geht das Spiel länger“, erklärt Lichtplaner Cybulska.

Beleuchtung nicht statisch

Das Beleuchtungskonzept für den Arnsberger Glockenturm ist nicht statisch: Im März 2021 wurden unterschiedliche Lichtbilder abgespeichert, die sich zu verschiedenen Anlässen abrufen lassen. Heutige Leuchten in LED-Technik sind elektronische Produkte, die sich sehr gut ansteuern lassen. Am Turmhelm sind bei jeder Leuchte die zwei Lichtfarben getrennt und jede Leuchte ist wiederum einzeln zu dimmen. Das ermöglicht eine Dynamische Beleuchtung, die sich stetig aber langsam ändert. „Es gibt somit - was den Turmhelm angeht – nicht die Beleuchtung, sondern eben die Variante, die eingestellt ist“, so der Lichtkünstler aus Frankfurt.

 

Im Rahmen des Beleuchtungskonzeptes für die Altstadt in Arnsberg sind neben dem Glockenturm auch die Beleuchtung in der Kapelle sowie die im und am Brunnen (unterhalb der Stadtkapelle) berücksichtigt worden. Alles wird über eine im Turm neu verbaute Lichtsteuerung geregelt. Dabei werden die Projektoren auf den Straßenlaternen an Nord und Südseite mittel Funk angesteuert, die beiden Projektoren an dem Haus auf der Westseite sind Kabelgebunden. Die Projektoren sind fixe Lichtquellen welche sich nicht verändern. Dagegen sind die Nischen im Turm, Maria-Statue (Nordseite) und „alte Laterne“ (Südseite) mit jeweils einer dimmbaren Leuchte zur Front- bzw. Innenbeleuchtung sowie einer RGB Leuchte für die Hintergrundbeleuchtung ausgestattet. „Auffällig dabei ist der langsame aber stetige Farbwechsel der Hintergrundbeleuchtung“, beschreibt Daniel Litver, Elektrotechniker bei der Stadt Arnsberg.

 

Hintergrund:

 

Die Beleuchtung der Laternen in Durchfahrt und Nebengebäude sowie die des Adlers im Gewölbe der Durchfahrt sind auf eine Helligkeit eingestellt um Mindestbeleuchtung als Straßenlaternenersatz zu schaffen. Insgesamt schaltet sich die Beleuchtung des Turms mit Brunnen und Kapelle zusammen mit der Straßenbeleuchtung an. Das entsprechende Signal liegt im Turm an und wird dort von der Steuerung verarbeitet. Anpassungen dieser Beleuchtung kann durch vorangestellte Bilder und durch Anpassung der Programmierung erfolgen.